Polarlicht - Polarlichter - Nordlichter - Aurora Borealis - Polarlichter in Deuschland - 06.04.2000 - 07.04.2000 - Geomagnetischer Sturm

Polarlichter - Aurora Borealis

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POLARLICHT AM 06./07.04.2000

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Vorgeschichte

Nach den weithin Aufsehen erregenden Ereignissen der Jahre 1989 und 1991 hatten Polarlichtbeobachtungen in Mitteleuropa ein Nischendasein gefristet. Zwar waren vereinzelt Berichte in der Zeitschrift Sterne & Weltraum und deutlich regelmäßiger sowohl im Vereinsblatt des AKM als auch in Polaris, der Vereinszeitschrift des Arbeitskreises Sternfreunde Lübeck e.V., veröffentlicht worden. Die beiden letztgenannten hatten freilich eine sehr begrenzte Reichweite, welche kaum über die geringe Zahl der jeweiligen Vereinsmitglieder hinausging. Vor allem in Polaris wurden die Beobachtungen der Lübecker Amateurastronomen veröffentlicht, welche in den 1990er-Jahren als einzige systematisch - und mit sehr beachtlichem Erfolg - nach Polarlichtern Ausschau gehalten hatten. Dabei hatte es sich fast durchweg um lichtschwache, bisweilen nur fotografisch nachweisbare Displays gehandelt.
Ab etwa 1996 drang das Internet allmählich in private Haushalte und damit auch in die amateurastronomische Szene vor. Insbesondere das als sensationell empfundene Auftreten des hellen Kometen Hale-Bopp im Jahre 1997 brachte einen beträchtlichen Wachstumsschub. Bald schon ging eine erste Webseite des AKM online, welche im September 1999 durch ein Diskussionsforum ergänzt wurde, in dem jedoch in den folgenden 10 Monaten lediglich 9 Postings abgesetzt wurden. Im Umfeld der Totalen Sonnenfinsternis vom 11.08.1999 entstanden zahlreiche weitere Webprojekte mit astronomischen Inhalten, darunter so bekannte und langlebige Portale wie Astronomie.de oder Astro!nfo. Eine ähnlich stürmische Entwicklung nahm die meteorologische Szene. Kommerzielle Wetterseiten, deren Geschäftsmodelle auf dem Verkauf von Werbung beruhten, sprossen wie die Pilze. Eines dieser Portale - Wetterzentrale.de - richtete ein Diskussionsforum ein, welches rasch großen Anklang nicht nur bei Wetterfans, sondern auch bei den Atmosphärenbeobachtern des AKM fand und bis in die amateurastronomische Szene ausstrahlte. So verwundert es nicht, dass irgendwann - genau am 26.02.2000 - erstmals das Thema Polarlichter auftauchte. Anlass war eine Meldung von "Bild der Wissenschaft" gewesen, in welcher auf mögliche Polarlichter in mittleren Breiten hingewiesen wurde. Tatsächlich gab es im angelsächsischen Raum bereits mindestens seit 1998 Polarlicht-Warndienste, welche man per Email abonnieren konnte. Diese Dienste basierten vor allem auf den frei im Web zugänglichen Live-Daten der 1996 bzw. 1997 in Betrieb gegangenen Sonnenbeobachtungs-Satelliten SOHO und ACE. Im Prinzip waren dank der neuen Satelliten und des Internets mit seinen Diskussionsforen spätestens Ende 1999 alle Werkzeuge vorhanden, um in Mitteleuropa ein in Echtzeit kommunizierendes flächendeckendes Netzwerk von Polarlichter-Beobachtern aufzubauen. Aber nach der ersten kurzen Diskussion im Forum der Wetterzentrale geschah zunächst nichts weiter.

Das Geschehen auf der Sonne

Untere der großen geomagnetischen Events der letzten Jahrzehnte nimmt das Ereignis vom 06./07.04.2000 in vielfacher Hinsicht eine Sonderstellung ein. Ursache des Geschehens war eine Fleckengruppe (AR 8933) mit simpler magnetischer Beta-Konfiguration, welche sich bereits dem westlichen Sonnenrand näherte. Dort ereignete sich am 04.04.2000 ein im Rahmen der damaligen hohen Sonnenaktivität unscheinbarer Röntgenflare der Kategorie C 9.7. Da er jedoch recht lange andauerte (15:12 - 16:05 UT, Maximum 15:41 UT) brachte er eine schwache CME hervor, welche sich auf Grund der Position der Fleckengruppe als etwas asymmetrisch, aber im wesentlichen erdgerichtet erwies. Der C 9.7-Flare war im Rückblick der stärkste, welchen AR 8933 hervorbrachte (Suryanarayana 2010), was angesichts der o.g. magnetischen Konfiguration nicht weiter verwundert.

Sonnenfleckengruppe AR 8933 am 04.04.2000 Sonnenfleckengruppe AR 8933 am 04.04.2000
Die Sonnenfleckengruppe AR 8933 am 04.04.2000. Rechts die magnetischen Beobachtungen. Quelle: Debrecen Photoheliographic Data .

Verlauf des geomagnetischen Sturms am 06./07.04.2000

Die CME erreichte die Erde nach knapp 51 Stunden Laufzeit am 06.04.2000 gegen 16:40 UT (= 18:40 MESZ) mit einer Geschwindigkeit von etwa 580 km/s. Dies war im Vergleich zu anderen CMEs nicht wirklich beeindruckend; auch die Dichte erreichte zunächst nur Werte um 20 Protonen/cm³. Immer noch deutete wenig darauf hin, dass sich ein geomagnetischer Sturm mit bis in den Mittelmeerraum sichtbaren Polarlichtern entwickeln würde. Entscheidend war, dass die BZ-Komponente des IMF um kurz nach 17 UT (= 19 MESZ) plötzlich nach Süden sprang und diese Ausrichtung mit bis zu -30nT stundenlang (bis etwa 00:30 UT = 02:30 MESZ) beibehielt. Als dann gegen 22 UT (= 24 MESZ) auch die Dichte rasch auf bis zu 50 Protonen/cm³ anstieg, waren alle Zutaten für einen "Perfekten Sturm" gegeben. In der nun folgenden Dreistunden-Periode 07.04.2000, 0 - 3 UT, erreichte der Kp-Wert den Wert 9-, was einem geomagnetischen Sturm der zweithöchten Kategorie G4 entsprach. Der DST-Index sank im Verlauf des insgesamt etwa 16 Stunden anhaltenden Sturms bis auf einen Wert von -288 nT. Balan et al. (2016) haben eine neuen Parameter DSTmp eingeführt, dessen Wert direkt mit der Stärke eines geomagnetischen Sturms und dessen dadurch verursachten Folgen korrespondiert. Hier steht das Ereignis vom 06./07.04.2000 an 21. Stelle im Zeitraum 1957 bis heute und damit noch etwas vor dem bekannten Bastille Day-Event im Juli 2000.

Kp-Werte vom 04. - 08.04.2000
Kp-Werte vom Kp-Werte vom 04. - 08.04.2000. Quelle: Michael Theusner

Im Zuge des geomagnetischen Sturms waren Polarlichter nicht nur in weiten Teilen Europas (z.B. Finnland, Schweden, England, Niederlande, Deutschland, Schweiz, Österreich, Tschechien, Italien und Frankreich), sondern auch in Nordamerika bis hinunter nach North Carolina und Florida sowie in Südafrika sichtbar.

Das Wetter in Deutschland

Satellitenbilder (s.u.) zeigen, dass der Himmel in der Nacht vom 06. auf den 07.04.2000 in großen Teilen Mitteleuropas klar war. Lediglich der Alpenraum hatte mit stärkere Bewölkung zu tun. Im Prinzip kam es also, wie in der Wettervorhersage der Tagesschau angekündigt - inklusive empfindlicher Kälte.

Bewölkung am 06.04.2000 um 22:30 Uhr MESZ Bewölkung am 07.04.2000 um 01:30  Uhr MESZ

Bewölkung über Mitteleuropa am am 06.04.2000 um 22:30 Uhr MESZ und am 07.04.2000 um 01:30 Uhr MESZ.
Klicken Sie bitte auf die Karten, um vergrößerte Ansichten in einem separaten Fenster zu öffnen.
Quelle: ISCCP-B1 Daten nach Knapp, K. R. (2008): Scientific data stewardship of International Satellite Cloud Climatology Project B1 global geostationary observations. Journal of Applied Remote Sensing, 2, 023548 (doi:10.1117/1.3043461).

Beobachtungen des Polarlichts in Deutschland

"Ich habe noch nie zuvor ein derart fantastisches Himmelsschauspiel gesehen! Jedes einzelne meiner ungezählten Nachtgewitter war nur ein schwaches Echo von dem, was diese lautlose Farbennacht da an den Himmel gezaubert hat..." (Jürgen Vollmer)

Als gegen 20 UT (= 22 MESZ) kein Zweifel mehr bestand, dass ein großes geomagnetisches Event in vollem Gange war, wurde über eine der im Einleitungskapitel erwähnten Mailinglisten vom STD (Solar Terrestial Dispatch) ein Alert versendet. Dieser erreichte allerdings viel Empfänger gar nicht, weil sie sich draußen befanden, um eine seltene astronomische Konstellation zu bestaunen. Die Begegnung der zunehmenden Mondsichel mit den 3 Planeten Mars, Jupiter und Saturn war eines der herausragenden Himmelsereignisse des Jahres 2000 und entsprechend im Vorfeld vielfach thematisiert worden. Da auch das Wetter mitspielte, ließ sich wohl kaum ein an Astronomie auch nur halbwegs Interessierter dieses Ereignis entgehen.

Planetenkonstellation am 06.04.2000
Planetenkonstellation am 06.04.2000 um 21 MESZ am Standort Bonn. Erstellt mit Stellarium.

Nicht jeder, der die Planeten-Konstellation beobachtet hatte, bekam etwas von den Polarlichtern mit. Angesichts der unangenehm niedrigen Temperaturen zog es manchen - so auch den Autor dieser Zeilen - bald (zu bald) in die eigenen vier Wände zurück. Andere harrten aus, um das gute Seeing zur Beobachtung von Galaxien zu nutzen. Viele jedoch sichteten just, als sie die Planetenbeobachtung beenden wollten, das Polarlicht und blieben gerade deshalb weiter draußen.

Polarlicht-Sichtungen am 06.04.2000
Polarlicht-Sichtungen am 06.04.2000. Berücksichtigt wurden die 22 im Polarlicht-Archiv eingegangenen Meldungen. Obwohl diese kaum mehr als die "Spitze des Eisbergs" darstellen, zeigt das Kartenbild deutlich, dass helle Polarlichter im ganzen deutschsprachigen Raum sichtbar waren. Quelle Polarlicht-Archiv.

Aus den Beobachtungsberichten geht hervor, dass die Polarlichter im Laufe der Nacht mehrere Phasen mit stark wechselnder Aktivität durchlebten. Die dafür angegebenen Zeiten divergieren allerdings z.T. deutlich. Die doch großen geografischen Abstände in Mitteleuropa mögen dabei eine Rolle spielen. Trat die Aurora im Nordwesten Deutschlands bereits gegen 23 MESZ eindrucksvoll in Erscheinung, so war im Südosten zur gleichen Zeit nur ein rotes Glimmen tief am Nordhorizont zu verzeichnen. Dessen ungeachtet ergibt sich aus den zahlreichen Quellen nachstehender zeitlicher Ablauf (alle Zeiten in MESZ):

  • 21.00: Erste Sichtung von Polarlicht etwa 40 km östlich von Regensburg ("Michel")
  • 21.25: Polarlicht bei Lichtenberg (Österreich) gesichtet (Karl Kaiser)
  • ab 21.50: Immer mehr Beobachtern fällt - mit der Dämmerung von SE nach NW fortschreitend - das Polarlicht auf, ohne dass es in allen Fällen gleich als solches erkannt wird (Rainer Mannoff, Joachim Spindler).
  • Etwa 22.00: Das STD sendet per Email einen Alert aus.
  • 22.20: Die erste Aktivitätsphase geht zu Ende; das Polarlicht bleibt aber in schwacher Form zumeist sichtbar.
  • 22.40 - 23.30: Zweite Aktivitätsphase in Form eines typischen Substorms mit Höhepunkt etwa um 23.00 (z.B. Hans-Günter Diederich, Thomas Helms).
  • 22.55: Im Chat der Wetterzentrale fällt erstmals das Wort "Nordlichter". (Mark Vornhusen)
  • 23.05: Erste Sichtungsmeldung im Forum der Wetterzentrale, aus der sich ein längerer Thread entwickelt.
  • 23.30 - 00.30: Einige Beobachter berichten von wieder verstärkter Aktivität (Hans-Günter Diederich, Ulrich Rieth), andere sehen ab etwa Mitternacht gar nichts mehr.
  • 00.30 - 01.15: Geringe Polarlicht-Aktivität.
  • 01.15 - 01.30: Die Aktivität lebt wieder deutlich auf.
  • 01.25 - 02.20: Dritter und stärkster Substorm der Nacht mit Höhepunkt kurz vor 2 MESZ (z.B. Michael Theusner, Von Agris & Biefang 2000); das Polarlicht-Oval wandert rasch nach Süden, steht schließlich bei etwa 48°N im Zenit und ist bis ins Mittelmeergebiet sichtbar (Philip Perkins).
  • 01.34: Meldung des starken Ausbruchs im Forum der Wetterzentrale
  • 02.20 - 03.00: Phase abnehmender Aktivität, welche jedoch gemäß z.B. Thomas Helms nach 02.30 durch einen weiteren Helligkeitsschub unterbrochen wird.
  • nach 03.00: Diejenigen, welche noch ausharren, registrieren das Ende jeglicher Polarlichtaktivität (03.12 - Christoph Gerber, 03.20 - Rendtel (2000b), vor 04.00 - Jürgen Vollmer).
Höhepunkte der Nacht waren zweifelsohne die beiden Substorms, welche gegen 23 MESZ und kurz 2 MESZ kulminierten. Diese sind auch im Datenplot der norwegischen Magnetometer sichtbar.
Datenplot der norwegischen Magnetometer Rørvik und Dombås vom 06.04.2000
Datenplot der norwegischen Magnetometer Rørvik und Dombås vom 06.04.2000. Quelle: Tromsø Geophysical Observatory

Die Nacht 06./07.04.2000 brachte klassische Polarlicht-Displays mittlerer (geomagnetischer) Breiten mit einem mehr oder weniger diffusem grünen Bogen, über dem sich rote Bögen, Flächen, "Wolken", Vorhänge und Strahlen zeigten. Je weiter südlich sich ein Beobachter befand desto weniger (oder gar nichts) sah er vom grünen Polarlicht. In den Maxima der Aktivität ragten Strahlen ("Beamer") aus dem grünen durch den gesamten rote Bereich, wobei sie dort, wo sich die beiden Anregungsfarben überlagerten, gelblich oder weißlich in Erscheinung traten. Wo die Strahlen den Zenit erreichten und somit dort (scheinbar) zusammenliefen, bildeten sich kurzzeitig Polarlicht-Koronen aus. Die Displays zeichneten sich durch eine teils erhebliche Dynamik (bis hin zu Flackern/Pulsieren) in der Helligkeit aus, während die Bewegungen eher gemächlich blieben. Selbst in den Zeitraffern, welche Jan Karel Lameer und Thomas Helmes mühsam aus mit chemischem Film aufgenommenen Fotos erstellt haben (1, 2, 3), erscheinen die Bewegungen vergleichsweise langsam.

Dauerte es schon bei manchen routinierten Himmelsbeobachtern einige Zeit, bis sie begriffen, worum es sich bei dem seltsamen Phänomen handelte (s. auch Igel 2000), so waren unbedarfte Mitbürger, welche zufällig Zeugen des Geschehens wurden, damit völlig überfordert. In der Vermutung, dass ein Großbrand ausgebrochen, gar ein Chemie- oder Atomunfall geschehen oder ein UFO unterwegs sei, griffen viele zum Hörer und riefen die Polizei oder die Feuerwehr an. In einigen Fällen rückten die Einsatzkräfte aus - natürlich vergeblich.
Doch es gab in jener Nacht tatsächlich einen Großbrand, nämlich in einem Autozubehör-Handel in dem Dorf Jeringhave bei Varel. Dieser spielte in den Polarlicht-Diskussionen im Forum der Wetterzentrale eine größere Rolle. Einer der eifrigsten Poster wohnte in Varel und berichtete von Rauchwolken und Explosionen. Ihm wurde aber rasch klar, dass dieses Geschehen und die Polarlichter zwei unterschiedliche Dinge waren. Allerdings kam nun die Frage auf, ob der Brand durch das Polarlicht bzw. die geomagnetischen Störungen verursacht worden war. Konkret wurde an ein Durchbrennen von Transformatoren gedacht, ähnlich wie am 13.03.1989 in Kanada. Diese sicherlich gewagte Hypothese wurde nie geklärt, jedoch führte der geomagnetische Sturm vom 06./07.04.2000 laut Fischer (2000) zu keinen Störungen in elektrischen Anlagen.

Nachgeschichte

Es war ein grandioser Zufall, dass auf Grund der Planeten-Konstellation am Abend des 06.04.2000 viele potentiell an Polarlichtern interessierte Menschen unter freiem Himmel gestanden hatten und ohne jede Vorahnung oder Vorwarnung mit einem sensationellen Aurora-Display konfrontiert worden waren. Ein weiterer Glücksfall war, dass mit dem Forum der Wetterzentrale ein Treffpunkt zur Verfügung stand, in dem noch in der Nacht die Erlebnisse und Eindrücke ausgetauscht werden konnten. Und schließlich fand sich mit Mark Vornhusen jemand, der das Heft in mitten der aufgeregten Diskussionen ein wenig in die Hand nahm und so - ohne es wohl in diesen Stunden selber zu ahnen - die systematische und flächendeckende Polarlicht-Beobachtung in Mitteleuropa auf den Weg brachte. Weitere wichtige Beiträge lieferten in jenen Tagen u.a. Udo Langenohl und Jürgen Vollmer.
Am 07.04.2000 berichteten die Massenmedien mehr oder weniger korrekt über das Geschehen der vorhergehenden Nacht. Zugleich wurde vielfach behauptet, dass in der Nacht 07./08.04.2000 in Deutschland noch einmal gute Chancen auf Polarlichter bestünden. Das allerdings gaben die Sonnenwindwerte schlichtweg nicht her. Auch in den folgenden Wochen tauchten immer wieder unbegründete, aber bisweilen reisserisch aufgemachte Polarlicht-Ankündigungen in den Medien auf.
Allerdings lösten auch die weiter oben genannten Protagonisten in den Monaten April bis Juni mehrfach Fehlalarme aus, wodurch - via Pressemitteilung der VdS - in einem Fall wiederum die Medien angestachelt wurden. Die Einarbeitung in das bislang unbekannte Thema war mit manchen Irrungen und Wirrungen verbunden. Sehr rasch gingen jedoch Webseiten zum Thema online, welche in überarbeiteter Form auch 20 Jahre später noch existierten. Am 13.04.2000 erschien - verfasst von Mark Vornhusen - beim AKM eine Polarlicht-Vorhersageseite. Am 12.05.2000 folgte die Polarlicht-Seite von Thomas Sävert.
Mit den inzwischen zahlreichen Diskussions-Threads zum Thema Polarlicht war nicht jeder im Forum der Wetterzentrale einverstanden, da es sich um kein meteorologisches Thema handelte. Aus diesem Grund entschied sich Mark Vornhusen am 13.07.2000 dafür, dass vor 10 Monaten gegründete, aber seitdem weitgehend ungenutzte Forum des AKM wieder zu aktivieren. Ob er wohl ahnte, dass nur 48 Stunden später erneut sehr helle Polarlichter über Deutschland in Erscheinung treten würden?

Arbeitskreis Meteore e.V.: Polarlichtaktivität

Arbeitskreis Meteore e.V. Bildarchiv: 06/07.04.2000 - Extrem helle Polarlichter mit Schattenwurf

Stuart Atkinson: "Beneath the Northern Lights" – account of an auroral display, April 2000

Klaus Bagschik: Die Aurora vom 7. April 2000 über Bonn

CENAP: Der Himmel brennt, Teil I

CENAP: Der Himmel brennt, Teil II

Till Credner: The Aurora of April 6th, 2000

Hans-Günter Diederich: Polarlichtbeobachtung aus Darmstadt

Corné Donkersloot: Noorderlicht 06-07 April 2000

Miloslav Druckmüller: Aurora borealis on April 6-7, 2000

H.E. Edens: Aurora Borealis

Bernd Gährken: Die Polarlichtnacht vom 6./7.4.2000

Christoph Gerber: Polarlichtbeobachtung in Heidelberg

Harry Geurts: Poollicht van 6 op 7 april 2000

Andreas Hänel: Polarlicht u.a. 6.4.00

Thomas Helms: Nordlicht am 6./7. April

"Herwig": Ergänzung zu PL 6./7.April 00, Sichtg. Rostock (Posting Nr. 701)

Karl Kaiser: Bericht über das Polarlicht vom 6. / 7. April 2000

André Knöfel: Polarlicht - Bericht aus Essen

Sven Kohle: Aurora Borealis April 6th, 2000, Bremen

Walter Koprolin: Polarlicht über Österreich

Jorma Koski: Spring 2000 Aurora Borealis images

Stefan Kreibohm: Zu den Polarlichtern

Jürgen Krieg & Karsten Bischoff: Polarlicht über Göttingen

Jan Karel Lameer: Zeitraffer von Terschelling (Weiterer Zeitraffer)

Marco Langbroek: Aurora Borealis (Northern Lights) gallery

Mario Lehwald: Polarlicht am 7. April 2000

Rainer Mannoff: Polarlichter im Herzen Europas

Stefan Meister: Erste Polarlicht-Fotos

"Michael": Polarlicht ...

"Michel": Polarlicht - Bericht aus Wiesenfelden/Regensb.

Thomas Payer: Nordlichter in der Nacht vom 6. zum 7. April 2000

Philip Perkins: Aurora Borealis - 6/7th April 2000 from Southern France

Polarlicht-Archiv: 2000-04-06/07

Jörg Reymendt: Polarlicht am 06.04.2000

Manfred Richter: Polarlicht über Stuttgart am 6.April 2000

Ulrich Rieth: Das große Polarlicht am 06./07.April 2000

Thomas Sävert: Polarlichtbilder 2000

Wolfgang Schöppe: Polarlicht in Lutterberg am 06.04.2000

Schulsternwarte Gudensberg: 06.04.2000 - Polarlicht über Gudensberg!

Science@NASA: Planets for Dessert

Science@NASA: Geomagnetic Storm

Science@NASA: Brushfires in the Sky

Albert Sciesielski: Polarlicht am Nordosthimmel

Solar-Terrestrial Centre of Excellence: Aurora Borealis visible in Belgium 6-7 April 2000

SpaceWeatherLive.com: The aurora and solar activity archive

Joachim Spindler & Heino Bardenhagen: Polarlichtbeobachtungen vom 6./7. April 2000

Starkenburg-Sternwarte e.V. Heppenheim: Polarlichter vom 06. auf 07.04.2000

Michael Theusner: Polarlichtbilder aus Deutschland

"Thorsten (Helgoland)": Erste Sichtung

Rainer Timm: Das Polarlichtjahr 2000

Stefan Ueberschaar: Polarlichter am 6.4.2000

Max Valier: Nordlichter über Bruneck - Sambock, am 6. April 2000 von Christoph Staggl fotografiert

Oscar van der Velde: Northern Lights April 6th-7th 2000, Wageningen, Netherlands

Jürgen Vollmer: Das Polarlicht war gigantisch!

Mark Vornhusen: Das Polarlicht in Eggenfelden (Niederbayern)

Mark Vornhusen: Polarlichtjahr 2000

Markus Weber: Polarlichter Trier

Die Welt: Polarlichter über Deutschland

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: NORDLICHTER!!!

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Jetzt extrem starke Polarlichter von Vorpommern aus

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Der ganze Himmel rot !!!!!!

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Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Polarlicht zum Schmunzeln

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Norddeutsche bitte rausschauen

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Vorhersage von Polarlichtern

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Chancen für Polarlichter am Wochenende!

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Es wird jetzt schon rot!

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Medien springen drauf an

Wetterzentrale Forum Archiv 2000 1. Halbjahr: Polarlicht - Extra Forum

Sven Wienstein: Polarlicht am 7.4.2000

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